Letzte Änderung: 15.11.05 |
swiss fireball |
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von Ruedi Moser
In letzter Zeit gabs viel Diskussionen über die Sicherheit beim Segeln, besonders für Trapezer. Anlass dazu waren zwei tödliche Unfälle. Ein 49er Vorschoter ertrank am Gardasee, weil er sich unter dem Flügel verhedderte und von diesem unter Wasser gedrückt wurde. (Der Steuermann allein kann das Durchkentern nicht verhindern und das Boot auch nicht schnell wieder aufrichten.) In Palma de Mallorca kam ebenfalls ein Vorschoter unter einen gekenterten Tornado und konnte sich nicht befreien. Auch er ertrank trotz Einsatz von Rettungsleuten. Beide waren erfahrene Regatteure. Die Ursache war in beiden Fällen identisch: Der Trapezhaken hat sich irgendwo eingepickt und ein Aushängen gelang nicht.
Mit Recht kann man sagen: Ein Fireball ist kein 49er oder Tornado! Trotzdem, der Fireball kentert auch leicht durch. Immerhin hat es dann aber Luft unter dem gekenterten Rumpf. Eine Person allein hat kaum Mühe, das Boot aufzurichten. Aber es kann doch ungemütliche Situationen geben, wo es nicht gelingt, sich vom Trapezdraht oder sonstwas zu befreien, um aufzutauchen!
Nachtrag 21.2.05: In den Wettfahrtregeln 2005-2008 ist ab 1. Januar 2006 ein auslösbarer Trapezhaken zwingend vorgeschrieben (RR 40.2).
Nachtrag Oktober 05: ISAF überlegt sich, die Einführung zu verschieben oder sogar zu unterlassen.
Nachtrag 15.11.05: Die Einführung ist auf 2009 verschoben (Quelle: Protokoll ISAF Council Meeting Singapore, November 2005).
Die Beschläge-Hersteller haben auf dieses Risiko reagiert und propagieren neue Trapezhaken oder komplett neue Systeme:
Quick Release Hook von RWO: Der Haken wird per Knopfdruck gelöst. Funktioniert auch unter Last. Der Haken geht nicht verloren. Nachrüstung bei jedem Trapezgurt möglich. |
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Detachable Hook von CREWSAVER: Der Haken wird durch rausreissen des Splintes gelöst, geht dabei verloren. Nachrüstung bei jedem Trapezgurt möglich. |
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Detachable Hook von SEA SURE: Der Haken wird durch rausreissen des Splintes gelöst, geht dabei verloren. Nachrüstung bei jedem Trapezgurt möglich. Bei der Version MKII (ab 2005) bleibt der ausgelöste Haken am Boot. |
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Safety Spreaderbar von MAGIC MARINE Der Haken wird mit einer angekletteten Reissleine vom Bügel getrennt und geht dabei verloren. Nachrüstung bei jedem Trapezgurt möglich. |
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BETHWAITE Design Statt Haken eine Kugel, die in spezielle Platte aus Alu oder Carbon eingehängt wird. Gewöhnungsbedürftig. Einzelne Platte jetzt auch erhältlich bei: Roger Oswald, Tel: 01 482 75 87 (CHF 235.00 inkl. 2er Kugel-Set). |
Entspricht zwar nicht den Forderungen der neuen Regel, gilt aber als sicher. |
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Aber keine Panik ...
Eine Studie des englischen Segelverbandes (RYA) hat gezeigt, dass vom Trapezhaken allein kein allzu grosses Risiko ausgeht. Im vergangenen Jahr (2003) sind 12 Fälle gemeldet worden, bei denen Segler bei einer Kenterung sich so verhedderten, dass sie nicht auftauchen konnten. Lediglich in 3 davon spielte der Trapezhaken eine Rolle. Alle anderen hatten andere Ursachen: Baumniederholer, Schoten, Ausreitgurte, Pinnenausleger, Spibaum ... . Ein eigentlicher Gefahrenherd hat sich noch nicht gezeigt.
Einige Tipps: