Fireball Europameisterschaft / Lago Bracciano - Trevignano, ITA21. Juli - 27. JuliHerrliches Revier, guter Club, 105 Boote, genügend Wind. 17 SUI, 6 Läufe: 1. Burge / Wagstaff (GBR), 2. Birrell / Brearey (GBR), 3. Kubovy / Rocek (CZE).Der Lago Bracciano mit seiner Thermik und seiner Nähe zu Rom war Manget genug für 105 Teams aus 11 Nationen an den 2012 Fireball Europameisterschaften teilzunehmen. Der Yachtclub platzte zwar fast aus den Nähten, bot aber trotzdem perfekten Service. Der gipfelte jeweils mit der frisch zubereiteten abendlichen Pasta für alle. Nach langen Stunden auf dem Wasser sehr willkommen ... Gar nicht glänzen konnte die Wettfahrtleitung. Bei den herrschenden Windbedingungen - wenn auch ungewohnten - agierte sie nur zögerlich und schaffte es nicht, die Masse von über 100 Booten wirklich in den Griff zu bekommen. Das Vertrauen der Seglerinnen und Segler sank von Tag zu Tag. Am letzten Tag kam wohl auch darum kein Lauf mehr zu Stande. Schade. Präzis auf die EM bildete sich über Rom ein Tief, das statt der üblichen südwestlichen Thermik nördlichen Wind brachte. Ab Mittwoch - Tag 3 - war der Spuk vorbei und es sollte 'busisness as usual' Einzug halten. Am Montag, dem Eröffnungstag, blies starker Nordwind, der im Lauf des Tages nachlassen sollte. Nach anfänglicher Startverschiebung wurden die Boote erstmals aufs Wasser geschickt. Es gelang während Stunden nicht, eine vernünftige Linie auszulegen. Es war weniger Schuld des Windes, viel mehr lag es an der Unschlüssgkeit der Rennleitung. Trotzdem gabe es Startversuche, die alle zum Scheitern verurteilt waren. Am späten Nachmittag zog eine Regenfront durch, die stabile 5 Bft. brachte. Aber eine sehr schiefe Linie und ein Anlieger zur Luvboje liess die letzte Renn-Möglichkeit platzen. Am Dienstag gabs immer noch wolkenverhangenen Himmel und Nordwind. Anfänglich blies es um 4 Bft. Perfekte Rennbedingungen. Es begann das gleiche Theater wie am Vortag: Starübungen mit mehr oder weniger schiefer Startlinie. Erste bfd-Opfer waren zu verzeichnen. Nach langem Hin - und Her gelang im Lauf des Nachmittags endlich ein voller Lauf. Mermod/ Moser konnten sich auf der ersten Runde in der Spitzengruppe etablieren und beendeten das Rennen hinter Kubovy/Rocek auf Rang 2, Venhoda/Zaugg nur knapp dahinter auf Platz 6. Ein erfreulicher Auftakt für das Team Schweiz. Später klappte auch noch ein 2. Start. Diesmal hatten Nolle/Leemann die Nase ganz vorn und rundeten die erste Marke knapp vor Mermod/Moser, die aber schon bald die Führung übernahmen und diese auf abgekürztem Kurs nicht mehr abgaben. Venhoda/Zaugg arbeiteten sich auf Platz 3 vor. Obwohl nun in der Zwischenwertung 2 SUI Boote unter den ersten drei lagen, machte sich Enttäuschung breit: Die Ausbeute des Tages mit nur anderthalb Läufen war angesichts des ordentlichen Windes viel zu klein ... Am Mittwoch schien endlich die Sonne, wie man es hier erwartet hatte. Auch die Thermik zog an. Bis gegen 16 Uhr bewegte sich die Wettfahrtleitung aber nicht, einen Kurs auszulegen. Später wurde mit Starten begonnen, obwohl das Lee-Begrenzungsboot nicht in richtiger Position war oder schlimmer noch driftete. Nach jedem Startversuch verstrich viel Zeit, ohne dass das Problem der schlecht gelegten Startlinie angegangen wurde. Man bemühte wiederholt die Schwarze Flagge um die Starter zu zügeln. Ohne Erfolg. Im Ganzen wurden tropfenweise um die 20 Boote weggeschickt. Darunter auch Mermod/Moser, Nolle/Leemann, Huber/Mauchle. Erst nach 16 Uhr gelang ein erster Start bei Thermik um 3 Bft. Die mit grossem Abstand führenden Hall/Constable wurden aber mit einer 20% Strafe belegt, da sie unter Z-Flagge vor dem Start schon mal vor der Startlinie gesichtet wurden. Das verhalf Burge/Wagstaff zum ersten Laufsieg. Zu weit fortgeschrittener Zeit gelang bei nun aufgefrischtem Wind ein weiteres abgekürztes Rennen, diesmal mit Burge/Wagstaff zuerst im Ziel. Damit waren nun sie die Führenden im Klassement.Mit der Wettfahrtleitung konnte man auch an diesem Tag nicht zufrieden sein. Viel zuviel Zeit verstrich mit Abwarten und Hoffen auf bessere Zeiten ... Lange wurde die Flotte am Donnerstag an Land gehalten. Zuerst sollte der Kurs gerichtet sein. Viel Wind verstrich dazu ungenutzt. Wieder war es nach 16 Uhr bis ein gültiger Start erfolgte. Huber/B. Mauchle (SUI) erwischten ihn gut und fuhren lange in Führung. Erst auf der Zielkreuz wurden sie von Hall/Constable noch überholt. Venhoda/Zaugg und Mermod/Moser blieben dagegen im Mittelfeld hängen. Zum anschliessenden Rennen hatte sich die Thermik verstärkt. Nolle/Leemann und Venhoda/Zaugg rundeten in der Spitzengruppe. Leider mussten beide wegen Regelverstössen kringeln, was sie viele Plätze kostete. Mermod/Moser kamen über einen 14. Platz nicht hinaus. Burge/Wagstaff festigten mit einem weiteren Laufsieg ihre Titelambitionen. Leider gelang auch am letzten Tag bis Wettfahrtende um 16 Uhr kein gültiger Start. Bei stetig nach rechts drehendem Wind scheiterte man erneut, den Kurs zu richten. So blieb es bei mageren 6 Läufen. Burge / Wagstaff sind jedoch verdiente Europameister. Grad noch in die Topten schafften es Mermod / Moser Dank ihrem glänzenden Auftakt. Zwölfte wurden Venhoda / S. Zaugg. Mitteilungen diese Seite betreffend bitte an sf@swiss-sailing.ch© SF, Swiss Fireball, 2012 |