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Fireball Europameisterschaft / Lago di Garda - Brenzone, ITA

1. - 5. August 2016

Vielversprechendes Revier. 55 Boote, 8 Nationen, 6 SUI, 10 Läufe. Genügend Wind 2-4 Bft. SUI Mermod/Moser gewinnen deutlich. 2. Kubovy/Rocek (CZE), 3. Cap/ Prochazka (CZE).

Der Gardasee geniesst mit seiner Thermik weitherum einen guten Ruf. Es folgten ihm 55 Teams aus 8 Nationen, darunter 1 NAM(Namibia) und 1 RSA(Südafrika). Das grösste Kontingent stellten die CZE mit 14 Booten, die GBR erschienen nicht im erwarteten Mass mit 'nur' 11. Enttäuschend war die Teilnahme der Schweizer, nur 6 Boote, das ist mager für ein Nachbarland... Der Wind kam täglich und der Club tat alles, um uns glücklich zu machen: z.B. jeweils frisch zubereitete abendliche Pasta für alle.

Die Wettfahrtleitung hatte ab und zu Mühe, Startlinie und Kurs nicht allzu schief zum Wind zu legen. Trotzdem hielten sich die Massenfrühstarts in Grenzen und so auch die Schwarze Flagge. Angewendet wurde allerdings die etwas entschärfte Variante mit der U Flagge. So gab es doch einige Teams, die sich ein ufd (Disqualifikation wegen Frühstart unter U-Flagge) einhandelten... Nur 2 Rennen wurden abgekürzt und keine Zitterläufe gefahren. 3 Rennen fanden bei Nordwind statt, die restlichen bei Südwind. Windstärken zwischen 2 und 4 Bft.

Zu Beginn der EM am 1. August war die Luft noch gewittrig, danach blieb es trocken und sonnig bis am Freitagmorgen zur Abreise. Dann schiffte es wieder in Strömen. Die Hitze war nicht allzu arg, der See schön warm zum Baden und algenlos. Der sommerliche Touristenrummel wird am Gardasee oft bemängelt. In Brenzone war davon nicht viel zu merken. Die Restaurants, die Campings und sogar der kleine Strand konnten den Andrang sehr gut verkraften...

Montag, 1. August:
Die Gewitter sind vorbei. Der starke Nordwind vom Morgen hielt nur bis zum Start nach 11 Uhr durch. Dann flaute es schnell so ab, dass der 1. Lauf abgekürzt werden musste. Die Leeseite der Startlinie war massiv bevorteilt, die Kreuz fast ein Anlieger. Die CZEs meisterten das am besten und zeigten grad mal, wo der Bartli den Most holt. Laufsieg für Cap/Prochazka, 2. Hayek/Preibischova, 3. Koranova/Marzikova. Beste SUI 11. Härdi/Landerer, dahinter Mermod/Moser 12. Danach wurden wir an Land geschickt. Die Ora aus Süden liess lange auf sich warten. Erst nach 15 Uhr wurde AP gestrichen und bei 2-3 Bft. gestartet. Die CZE Cap/Prochazka führten erneut das Feld an, Mermod/Moser rundeten als 2., konnten den Platz aber bis zum Leefass nicht halten. Hayek/Preibischova und Härdi/Landerer überholten. Die folgende Kreuz wurde zum Anlieger, GBR Tyler/Tyler schoben sich dazwischen und später auf der letzten Kreuz auch noch vor Härdi/Landerer. Suter/Böhm steigerten sich mit 11. beachtlich. Ein weiteres Rennen konnte nicht mehr gestartet werden. Der Wind schlief ein. So sieht die Rangliste nach 2 Läufen aus: 1. Cap/Prochazka (1-1), 2. Hayek/Preibischova (2-2), 3. Tyler/Tyler (4-3), 4. Härdi/Landerer (11-4), 5. Mermod/Moser (12-5). Die weiteren SUI: 21. Nolle/Leeman (20-23), 26. Suter/Böhm (42-11), 37. Erne/Poulson (35-34), 44. Gautschi/Liechti (37-43), 46. Wäspi/Köbel (40-46), 47. Widmer/Maute (47-47). Morgen ist der 1. Start auf 8 Uhr gesetzt - so der Wind will...

Dienstag, 2. August:
Bestellt wurden wir auf 8 Uhr im Stargebiet. 3-4 Bft. Nordwind. Morgenstund hat Gold im Mund - wenigstens für Mermod/Moser. 1. und 2. die Ausbeute und damit zuvorderst in der Zwischenwertung. Damit war der Morgenwind am Ende. Wir warten auf den Südwind...
Am Nachmittag gab es nur noch 1 Rennen bei 2-3 Bft. Leider wieder schiefe Startline und schiefer Kurs. Wenigstens wurde die Luvboje für die 2. Kreuz korrigiert. Mermod/Moser nicht schlecht unterwegs, am Schluss 4. Ohne Streicher bedeutet das immer noch Führung, aber Hajek/Preibischova haben die bessere Bilanz, wenn der Streicher kommt. Härdi/Landerer leisteten sich 2 mal Ränge in den 20 und verabschieden sich so von der Spitzengruppe. Tyler/Tyler bringen erstmalig GBR aufs Siegertreppchen. Morgen gehts erst am Mittag weiter.

Mittwoch, 3. August:
Die Bilanz von Mermod/Moser ist aufgebessert: 1-2-1 bei Südwind mit 2-3 Bft. Damit sind sie nach 8 Rennen komfortabel in Führung vor den CZE Hajek/Preibischova und Kubovy/Rocek. Härdi/Landerer liegen an 10. Stelle. Die GBR sind nun etwas besser in Fahrt gekommen: Sie belegten mehr vordere Plätze als die CZE und siegten auch ein weiteres Mal durch Wade/Ryner. Morgen ist letzter Tag, am Nachmittag sind noch 2 Rennen geplant. Mit dem 2. Streicher, der mit dem 9. Lauf kommen wird, besteht nur noch für Hajek/Preibischova eine Chance Mermod/Moser noch zu schlagen...

Donnerstag, 4. August:
Die Ora aus Süd wird ihrem Namen gerecht und setzt pünktlich ein. Die Starterei begann mit weit zurück liegendem Bojenende. So konnte kein Start klappen. Lange wurde korrigiert und dann mit U-Flagge gestartet. Mermod/Moser kamen links gut weg. Wenig nach dem Start setzte aber ein Rechtsdreher ein, an eine gute 1. Luvfassrundung war nicht zu denken. So verlagerten sie sich auf die Deckung ihrer einzigen verbliebenen Kontrahenten. Mit einem 8. Rang und Hayek/Preibischova sicher zurück liegend wissend, war ihnen der Titel eigentlich sicher. Wäspi/Koebel konnten den Anfangsdreher gut mitnehmen, rundeten die Luvboje als 2. und hielten gut mit und fuhren einen 6. Platz ein. Härdi/Landerer arbeiteten sich noch bis auf den 2. Platz vor.
Da unter U-Flagge gestartet worden war, konnte man nicht sicher davor sein, ein ufd gefasst zu haben. Also fuhren Mermod/Moser auch den letzten Lauf noch mit... Start bei 2-4 Bft. und wieder unter U-Flagge. Man musste rechts beim Startboot sein und bald wenden können. Diese Vorgabe schafften Mermod/Moser, absolut sicher ohne Frühstart, und konnten zum Endspurt ansetzen. Am Luvfass hatten sie sich schon etwas abgesetzt. Hayek/Preibischova rundeten als 2. In dieser Windsituation gab es für die Verfolger nichts mehr zu gewinnen. Mermod/Moser konnten alle leicht von der Spitze aus kontrollieren. Der EM-Titel war 100% gesichert.
Böse Überraschung bei Hayek/Preibischova an Land: Sie wurden bei beiden Rennen als Frühstarter gesichtet und verlieren nach sehr guter Serie am letzten Tag noch Silber und rutschen auf den undankbaren 4. Rang ab. Profitieren konnten Kubovy/Rocek (CZE) und Cap/Prochazka (CZE), welche die EM so stark begonnen hatten. Das Podest bleibt damit ohne GBR. Tyler/Tyler sind als Beste 5.

Die weiteren SUI: 10. Ch. Härdi/Landerer, 23. Nolle/Leemann, 35. Suter/Böhm, 39. I. Wäspi/Koebel, 41. M. Erne/Poulson, 45. Gautschi/M. Liechti, 49. Widmer/Maute Mendonca

Pech in unseren Reihen: Im 5. Lauf wurden Wäspi/Koebel am Start in eine Kollision verwickelt, trugen ein Loch im Seitentank davon und mussten später wegen Wassereinbruch aufgeben. Härdi/Landerer wurden dabei sehr aufgehalten.

Ebenfalls ein Kollisionsopfer beim Warten allerdings sind Nolle/Leemann. Ein GBR Bug wurde in ihre Schnauze gerammt. Es klaffte ein grosses Loch. Fürs Tapen mussten sie an Land und verloren dabei ein Rennen.

Mit der von Freitag auf Donnerstagabend vorgezogenen Preisverteilung kamen die Organisatoren dem Wunsch der meisten Teilnehmer nach. So fand die gelungene EM in ungezwungenem Rahmen draussen mit regionalem Beinschinken und Käse Buffet ihren Abschluss.
Die EM 2017 findet Ende August im englischen Lyme Regis statt. Wegen Limitierung auf 100 Boote, lohnt es sich, sich früh anzumelden...

Rangliste